(lf)Bienenbüttel. Das neue Domizil der FF Bienenbüttel, gleichzeitig das neue Zentrum der Gemeindefeuerwehr, ist nun offiziell eingeweiht. Jugend-, Gemeinde- und Ortsfeuerwehr Bienenbüttel - organisierten für die Bürger ein buntes Informationsspektakel, das offenbar auch bei den jüngsten Besuchern ankam. "Wenn ich groß bin, werd´ ich Feuerwehr!" - das steht seit Samstag für den kleinen Sören Scheele fest. Nur zu gerne ließ er sich als Feuerwehrmann verkleiden. Rund 800 Kinder, Jugendliche und Erwachsene interessierten sich für Themen rund um die Feuerwehr am Tag der offenen Tür.
Führungen und fachkundige Erklärungen räumten mit so manchem Missverständnis über die Feuerwehr, deren Arbeit und notwendiges Equipment auf. Rund 1,3 Mio. Euro verbaute die Gemeinde Bienenbüttel in den vergangenen drei Jahren. Über 7000 Stunden Eigenleistungen erbrachten die Feuerwehrleute und so manche technische Raffinesse ist durch ihre Sachkenntnis kostenlos in das Großprojekt mit eingeflossen. "Die Netzwerke funktionieren, Wireless LAN ist vorhanden und Bewegungsmelder statt Lichtschalter sind nur einige Dinge, die wir realisieren konnten", erklärt Rüdiger Drensek, Administrator der Feuerwehr. "Werner Hagemann hingegen ist mit jedem Elektrokabel per Du und so manch anderer Feuerwehrkamerad ‚sieht' Schächte, Rohrleitungen und Heizungsrohre sogar unter Putz", scherzt Peter Fassnauer, der für einen Großteil dieses Gewerkes verantwortlich zeichnet. Stefan Plank, auch Holzwurm genannt, war für Fenster, Türen und diverse Einbauten zuständig, Mathias Harms, Uwe Taute kümmerten sich mehr Fliesenarbeiten und das Außengelände. Den Großteil der Malerarbeiten erledigten Diethelm Obst und Rudi Wolf, um nur einige der Hauptakteure zu nennen. Insgesamt hat die Feuerwehr Bienenbüttel damit rund 150.000 Euro Eigenleistungen erbracht.
Die meisten Besucher aber interessierten die praktischen Tipps zu ihren Fragen: Wie verhalten sich z.B. Spraydosen bei Überhitzung? Was passiert, wenn eine brennende Fettpfanne mit Wasser gelöscht wird und wie rasant verbreitet sich bei einem Wohnhausbrand der tödliche Rauch? Alles demonstrierte das Team vom Brandschutzmobil der VGH, mitorganisiert vom Versicherungsbüro Skeisgerski, der am Abend auch noch eine Spende von 250 Euro der Feuerwehr überreichte. Highlight war ohne Zweifel die Einsatzübung unter Leitung von Matthias Scheele: Die Feuerwehr hatte einen simulierten Verkehrsunfall, mit eingeklemmter Person - dargestellt von Henning Simon, vorbereitet. Der Jugendfeuerwehrmann ließ das Procedere der patientengerechten Rettung klaglos über sich ergehen. Zum Großaufgebot der Retter gehörte das DRK Uelzen und ADAC-Rettungshubschrauber Christoph 19 mit seinem Team. Deutlich für die vielen Zuschauer wurde, wie intensiv und ohne Hektik Patienten bis hin zur psychologischen Betreuung gerettet und versorgt werden. Der versierte Umgang mit dem Rettungsgerät ist dafür Voraussetzung und steht monatlich auf dem Ausbildungsplan der Feuerwehren. Lustig hingegen ging es bei den Mannschaften der Jugendfeuerwehren zu. Über hundert Jugendliche genossen den Spaß beim Spiel ohne Grenzen. Hier siegte das Team der JF Edendorf. Mit der Bitte "Das müsst ihr viel öfter anbieten!" zog ein Besucher das sehr zufrieden stellende Fazit des Nachmittags. Gegen Abend wurde es dann nochmals eng für die Feuerwehrleute. Sie erwarteten erneut rund 150 Gäste zur offiziellen Einweihung und Segnung des neuen Domizils. Pastor Gerd Peter Hoogen erklärte beim Segen, dass Gott das erste Wort bei der Feuerwehr habe - getreu dem Motto "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr". Ihm schlossen sich viele Gastredner an. Weit gereist war eine Abordnung der Partnerfeuerwehr Mistelbach in Niederösterreich. Sie überreichten eine geschnitzte Holztafel mit den Wappen beider Gemeinden, die einen Ehrenplatz im neuen Feuerwehrhaus erhalten wird. Die Ehrengäste, unter ihnen Landrat Dr. Theodor Elster, Bürgermeister Heinz Günter Waltje und etliche Vertreter aus Rat und Verwaltung, würdigten in ihren Grußworten die Arbeit der Feuerwehr, bedankten sich für den beispielhaften Einsatz am Bau und lobten die lange und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Architekt und Feuerwehr. Gemeindebrandmeister Manfred Zaiser hob die Teamfähigkeit und Teamnotwendigkeit bei der Feuerwehr hervor und betonte, dass nun auch die nötigen räumlichen Voraussetzungen dafür vorhanden seien. "Wir haben etwas geschaffen, das Perspektive hat. Jetzt werden wir alle Möglichkeiten nutzen und neue Strukturen, Arbeitsweisen und Techniken einführen. Wir werden aber auch die Kameradschaft pflegen, denn das kam in den vergangenen Jahren zu kurz ", so Ortsbrandmeister Klaus-Georg Franke am Rande der Veranstaltung. Bereits am Himmelfahrtswochenende finden internationale Feuerwehrwettbewerbe in Bienenbüttel statt, um Einblicke in die Arbeitsagenda der ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer zu geben.