Dumpfes Knallen, Explosionen, Martinshörner und das Zerbersten von Metall oder lautes Durchzünden von Flammen bestimmten am Samstag die Geräuschkulisse rund um das Feuerwehrhaus. Dazwischen helles Kinderlachen, Publikumsgemurmel, Musik und die Stimme von Stefan Kommert, der die rund 20 Programmpunkte versiert moderierte. Ganz klar: Favorit bei den Besuchern des Bienenbütteler Feuerwehrtages war die ADAC Rettungskarte.
Während der Vorführung eines simulierten Verkehrsunfalls, begriffen die Autofahrer im Publikum, wie lebensrettend dieser nützliche Hinweis sein kann,denn die ADAC- Rettungskarte gibt Feuerwehrleuten nach einem Verkehrsunfall technisch wichtige Anhaltspunkte für den Rettungsweg. Aufkleber auf der Windschutzscheibe sind Hinweise für die mitgeführte typenspezifische Rettungskarte. Sie sollte immer hinter der Sonnenblende des Fahrers verwahrt werden. Direkt nach dieser Vorführung bildete sich eine lange Schlange am Infostand vor dem Kartendrucker von Stephan Scheele. Sowieso setzte die Feuerwehr Bienenbüttel an diesem Tag auf Anschaulichkeit und Bürgerinformation. Angefangen bei der Übergabe des neuen Gerätewagen - Logistik (GW-L), der unmittelbar nach dem offiziellen Akt beim Verkehrsunfall sowie Zimmerbrand seine Praxistauglichkeit bewies. Letzteres beeindruckte die rund 250 Zuschauer. Rasend schnell erfassten die Flammen Sofa, Gardinen und Bücherregal. Nur Rauchmelder könnten hier die Bewohner noch rechtzeitig vor einer Rauchgasvergiftung warnen. Anderenfalls sind pfiffige Feuerwehrleute wie Ingo Dannath und Marcus Krahn gefragt, die lehrbuchmäßig das Löschen demonstrierten.
Pragmatisches Handeln bei einem Motorbrand stellte Albert Luhr vor und lies gleich zwei Mal ein Auto in Flammen aufgehen: "Niemand der hier aufmerksam zuguckt muss künftig in Panik geraten, wenn der Motor brennt", befindet er.
Das Team um Nadine Peltret kümmerte sich um den vermeintlichen Feuerwehrnachwuchs." Fotos in Feuerwehrklamotten sind heute der Renner" sagt sie und ist erstaunt, wie viele Kinder bereits um die Gefahren des Feuers wissen. "Da greift die Brandschutzerziehung in Schulen und Kindergärten", freut sich die junge Frau, die nicht nur bei der Feuerwehr Lehrerin ist.
Wichtig war der Organisation an diesem Tag auch, den Teamgeist von Einsatzkräften zu demonstrieren. "Zugbildungen über die Ortsfeuerwehrgrenzen hinweg ist sehr nötig. Das setzt gemeinsame technische Ausbildung voraus und funktioniert nur mit Menschen, die teamfähig sind", so Gemeindebrandmeister Manfred Zaiser im Gespräch. Logisch, dass die Ortsfeuerwehren Bargdorf, Wichmannsburg und Hohenbostel mit von der Partie waren und sich bereits seit Monaten mit Bienenbütteler Technik vertraut machen. Natürlich steht die Ausbildung am neuen GW-L jetzt mit auf dem Plan. Konzipiert wurde dieses Fahrzeug von der Feuerwehr Bienenbüttel selbst. Rund zwei Jahre dauerte die technische Abstimmung zwischen Feuerwehr und Hersteller. "Wir haben die Chance genutzt und den GW-L auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Es ist nicht nur preisgünstiger als handelsübliche Fahrzeuge, sondern ergänzt den bestehende Fuhrpark optimal", so Ortsbrandmeister Franke während der offiziellen Fahrzeugübergabe. Bürgermeister Heinz-Günter Waltje und der stellvertretende Landrat Peter Hallier betonten, wie wichtig es ist, auf immer mehr Hightech bei Unfällen vorbereitet zu sein. "Bienenbüttel liegt an den Verkehrsadern Bundesstraße 4, Elbeseitenkanal und einer Bundesbahnhauptstrecke. Mehr Herausforderung an das Ehrenamt geht nicht", betonte Peter Hallier. Am Abend sorgte das kanadische Lachsessen nach dem Vorbild der Mic Mac Indianer für eine kulinarische Reise nach Nordamerika. Rund 150 Gäste testeten diesen Pilotversuch der Feuerwehr. Und was soll man sagen? Es schmeckte hervorragend.